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Simulation eines guten Lebens

by scheissediebullen

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1.
Arbeit, Leben, DIY, Bei allem vorne mit dabei, Selbsterfüllung ein Versprechen, Wo Genrationen dran zerbrechen. Ein Leben ohne Stechuhr hat wohl keinen Sinn, (5 Tage lang!) Sonst finden wir nie raus, wer wir wirklich sind, (Und ab und zu mal krank!) Es könnt von allen Welten keine bessere geben, (Das ist nur die) Simulation eines guten Lebens! Wenn jeder kaut & keiner frißt, Weißt du, dass es Freitag ist, War der Alltag noch so grau, Wissen wir jetzt ganz genau: Ein Leben ohne Stechuhr hat wohl einen Sinn, (2 Tage lang!) Endlich wissen wir wer wir wirklich sind, (Mal Fusion und mal Punk,) Aber weiter so bis zur Pension? (Heißt) Vom guten Leben nur die Simulation. Kein Bock auf Schuften für kaum Lohn, Nicht rote Fahnen, nicht Revolution, Gefangen in der Netflix-Falle, Katerschleife und alle gegen alle. Doch in Zeiten wie diesen, die es so noch nie gab, (Frag mich doch nicht ob ich weiß,) Haben andre nichtmal was ich hab. (Wie kommen wir raus aus diesem Scheiß!) Fällt mir kein wirklich gutes Leben ein, (Die Stechuhr! Die Stechuhr!) Simulieren ich mich ins Grab. (Bringt mich noch ins Grab.)
2.
Ich sitz total besoffen vor dem Sachbearbeiter. Er sagt, so wie bisher geht es mit mir nicht mehr weiter. Ich müssen endlich lernen aus meinem Scheitern. Es wär noch Platz nach oben auf der Karriereleiter. Fördern & Fordern! Dass mir die Arbeitswelt nicht taugt, hat der Amtmann längt durchschaut. Jetzt droht er mir schon wieder mit Sanktionen, denn Leistung muss sich wieder lohnen. Fördern & Fordern! Der Mann vom Amt gibt mir mein Geld, und schick mich in die ARbeitswelt. Er wünscht mir noch Erfolg und Fleiß, obwohl er es doch besser weiß. Flrdern & Fordern!
3.
Wie ist es dir zuletzt ergangen? Wir ham uns lang nicht mehr gesehen… Haben wir uns noch was zu sagen? Sollten wir eigenen Wege gehen? Wir hatten wirklich mal wunderschöne Zeiten, Ohne ein Wort zus sagen wussten wir sofort, was wir meinten. Heute weiß ich nicht genau, ich weiß es nicht genau, Weiß ich nicht genau, weiß nicht genau was mit dir los ist. Wir hatten unsere Welt & die hat sich gedreht, Heute lebst du auf ner Scheibe, die sich gar nicht mehr bewegt. Behalt’ deine Geschichten und bitte ruf nicht an, Ich will den Mist nicht hören und bitte schreib kein Telegramm! Was ist ein Volk? Wem wirst du folgen? Du bist doch lange schon vegan. Schreib ich dich ab? Mach ich mir Sorgen? Die Weltherrschaft war nie dein Plan. Du wunderst dich, ich bin gegangen. Und: Nein! Ich will dich nicht mehr sehen! Ich wollte dir nur etwas sagen: Hör auf, die Fakten zu verdrehen!!
4.
Mittelmeer 02:42
Menschen sterben, In einem Lager irgendwo, Eingepfercht In Lesbos oder so. Treiben wie Geiseln, In einem alten Boot, Werden krank, Ohne Wasser, ohne Klo, Und das ist nicht erst seit Corona so! Wenn über einem Kopf das Mittelmeer zusammenschlägt, Dann ist das europäische Gewalt, Wenn ein ganzer Kontinent ein Leben nicht erträgt, Und alle auf ihm lässt das letztlich kalt. // 2. Mal: Und alle lässt das offensichtlich kalt. Dann ist das Rassismus, Als Methode, Rassismus, Als System, Rassismus, Von euch geleugnet, Denn die Erkenntnis wär zu unbequem: Ihr seid Rassisten! Das ist nicht hier, Das ist irgendwo, Und mich zu kümmern, Ist unter meinem Niveau, Spende auch fleißig, An eine NGO, Und die Grünen, Wähle ich doch sowieso, Und außerdem ist das nicht erst seit gestern so! Outro: Ihr seid Rassisten, Egal worum es geht, Ihr seid Rassisten, weil ihr nichts davon versteht, Ihr seid Rassisten, Warum ist doch, Ihr seid Rassisten, Ich sag es noch einmal: Ihr seid Rassisten!
5.
Nein Mann, ich habe keine Paybackkarte, Nein Mann, ich glaube nicht an Gott. Ich will dir nicht von meinen Problemen erzählen Und nicht von meinem dummen Job. Denn es gibt kein gutes Leben im Falschen Und keine Zukunft für dich und mich, Was ich fühle hat keinen Namen Und was ich fürchte hat kein Gesicht. Nein Mann, ich will dich nicht evaluieren, Ich will mich umdrehen und gehen. Nein Mann, ich will nicht dein Produkt probieren Und ich will nicht auf deiner Liste stehen. Denn es gibt... Nein Mann, ich kann dir nicht sagen Was einmal aus mir werden soll. Ja Mann, es ist erst Dienstagabend Und ich, ich bin schon wieder voll. Denn es gibt...
6.
Unsere Talkshows sehen aus wie Stammtischrunden, Gehn die gleichen Menners hin, Jede Zeitung eine Dorfgazette, Überall die gleiche Hetze drin Der Büttel bester Freund des Bürgermeister, Blind nach rechts, Kopf in den Sand, Unter Zustimmung der Nachbarschaft, die Dorfgemeinschaft Hand in Hand! Eine Leitkultur auf Volksfestniveau, Die Dorfdeppen als Idol, Mario Barth und Oli Pocher, Fußball, ficken, Alkohol. Dieses ganze Land ist eine Kleinstadt, metaphorisch und generell, Selbst die allergrößte Metropole, Spießig, dörflich, provinziell. Wir leben in einem Alptraum, Und da können wir nur selbst was für, Vor den Toren wird verreckt, Doch jeder kehrt nur vor der eignen Tür. Auf dem Dorfplatz einen schiefen Blick, Schläge in der dunklen Gasse, Für wer nicht so, wie ihrs gewohnt seid, fickt, Oder nicht passt zu Volk und Rasse Denn wer Abseits eurer Normen lebt, Ausgeschlossen, denunziert, Nur wer sich auf dem Markt verramschen lässt, wird gnädig akzeptiert. Wer nur ein kleines bisschen Mensch sein will, Muss sich der Ausbeutung verschreiben, Wer sich zu Tode integrieren lässt, Darf in der Kleinstadt bleiben. Das was hier alles so als Vielfalt gilt, Nur bürgerlicher Einheitsbrei, Denn an euch und eurer Volksgemeinschft, Kommt keiner vorbei. Wir leben in einem Alptraum... In jeder Stadt, in jedem Land / Ob in der Stadt oder auf dem Land, Mit den Tätern Hand in Hand, Stumpf, lethargisch, prüde, stur, Panopticon und Selbstzensur. Wir leben in einem Alptraum, Und da können wir nur selbst was für, In den Straßen tobt der Mob, Doch jeder kehrt nur vor der eignen Tür.
7.
Ich dachte der Tag wir noch kommen, An dem du dich freust mich zu sehen. Doch jedes Mal wird die Luft dünner, Der Bauch sagt, es wird Zeit zu gehen… Es gibt nicht genug schöne Tresen, Um sich aus dem Weg zu gehen. Und jedes Mal schmeckt das Bier dünner, Das Glas sagt: es wird Zeit zu gehen! Ich muss hier raus, doch ich will dich nicht sehen. Ich laufe ja schon ZickZack und bleibe manchmal stehen. Dann drehe ich mich um, denk ich hab dich gesehen, Doch das warst du wohl wieder nicht…dein schönes Gesicht. So bleibe ich wieder zu Hause, Und finde dort nicht was ich such. Vielleicht findet sich ja die Antwort, In einem ganz, ganz schlauen Buch. Bis dahin kommt kein Anruf, Und keine Nachricht von dir. Die Hoffnung, dass alles gut wird: Geplatzt wie der Schaum auf nem Bier. Man sah es lange kommen, Man sah es ewig gehen… Das Leben das geht weiter, Nur ein Teil von mir bleibt stehen. Kein Tesa und kein Pflaster, Kein Betteln und kein Flehen, Und wieder: Gar nichts draus gelernt…
8.
20er Jahre 02:20
Ich dacht das kommt nie wieder, Es hieß das wär vorbei, Doch ich höre ihre Lieder Und ich höre ihr Geschrei. Niemand wollte drüber reden, Keiner hat etwas gemacht, Mit dem Volkssturm in den Netzen, Ist Deutschland aufgewacht. Herzlich willkommen in den 20er Jahren, Alles kommt mal wieder, nennt die Scheiße beim Namen. Drohn Frauen* und Migranten* Mit Emanzipation, Wird virtueller Hass Zur Sprache der Nation, Mit 5, 10, 25 Prozent manifestiert, Denn heute wird gehetzt Und morgen wird marschiert. Herzlich willkommen...
9.
Weisse Jungs 02:05
Besoffen bin ich, geh’ zur Ruh’, Decke meinen Bierbauch zu. Stell mir zum Pennen, noch ne warme halbe her. Morgens gegens Unwohlsein, Stell ich mir nen Boni rein, So könnt es klingen, wenn das ne echte Punk Band wär’. Doch weder sind wir solche Poeten, Noch glaubwürdige Proleten, und vor allem sind wir nicht so genial, wie Oidorno. Ficken, saufen, Schlägereien, Parolen über Fußball schreien, Mach das mal, wenn dir das so gefällt. Doch wir versuchen unser Glück, Mit billiger Sozialkritik, Kleine Worte für eine große Welt. Jede Zeile eine Qual, Meistens triefend vor Moral, Und dann spielt so ein Arsch auch noch ein schlechtes Solo. Wir sind ein Haufen weisser Jungs, Und singen am liebsten über uns, Über was gestern war & das sich nichts verändert hat. Wir wissen, dass was hier passiert, Auch wirklich niemand interessiert, Haben Probleme, die auch wirklich jeder hat. Wir sind ein Haufen weisser Jungs, Das hier ist wirklich keine Kunst, Was wir spielen, kann auch wirklich jeder spielen. Was hier letztlich interessiert, Ist, dass ihr euch amüsiert, Und der ironische Bruch, hat auch noch Kalkül.
10.
Sloterdijk 02:49
Du bist kein echter Philosoph, Du bist nur ein Vollidiot. Du bist nur der Posterboy Einer toten Generation! In Karlsruhe, in einem Haus aus Glas, Sitzt ein alter Mann mit Hass auf die Welt. Mit seiner dummen Brille und seinem dummen Bart Schreibt er auf, was Faschisten so gefällt. Du… Du bist allerhöchstens Feuilletonist. Im Ausland weiß keine Sau, wer du bist. Schon immer überschätzt und unterkomplex, Opportunistisches blödes Geschwätz Denn du…
11.
Es geht nur bla, bla, bla Und das immer nur im Kreis. Ich hab kein Bock zu reden, Denn reden war nie meins. Auch wir sind nicht die Lösung, Wir haben ein Problem, Denn geht es mal um Lösen, Wird es ganz schnell extrem… Wir haben mal ein Lied geschrieben, Darin flog ein Stein. Es ging um 94, Chaistage, Schlägereien. Für viele zu extrem, Das war nicht euer Bier. Doch damit können wir leben, ohne 88,4! Es geht nur bla, bla, bla, Die Geschichte, die ist alt, Ein brennender Mercedes, Lässt keinen von euch kalt. Alles zu exrem, alles zu radikal, Brennen statt Autos Menschen, Ist euch das scheißegal… Wir haben… Wir ziehen durch nen Fahrschein, Ihr fahrt Hufeisenbahn. Wir biegen ganz gern links ab, Ihr steigert euch in Wahn. Was soll die ganze Scheiße? Was soll der ganze Mist? Wie konnt es soweit kommen, Dass man Rundfunkhäuser disst? So jung, so hasserfüllt, So wollt ihr uns gern haben, Fahndungsfotos überall, Barbies stehen auf Bullenwagen. So weiblich, radikal, Doch Frauen haben nichts zu sagen. Deshalb machen wir Krawall, Barbies auf die Barrikaden! Fickt euer Gelaber, Denn wir schreien lieber in Mics. Krawallbarbie und SdB, Das ist der nächste Hype! Hitradio Kadaver, Ihr tut uns richtig leid! Ihr seid auf 88,4, Und wir bald auf der 1.
12.
Vor der Bühne, steht der Jochen, Will im Punk nur echte Kerle sehen, Im AZ, würde er nie kochen, Muss mit den Jungs an der Theke stehen. Und er fragt, warum ich mich so anstell, So n bisschen Mann sein tut doch keinem weh. Wenn es hier, doch so schlimm ist, Warum ich dann nicht wieder geh. Das Deutsche Vita, der stolzen Rita, Heißt Mollis ins Geflüchtetenheim. Wie der Rainer, hetzt sonst keiner, Leert sich noch ein Herrengedeck rein. Und bei Dieter kommt bald der Führer wieder, Er sehnt sich nach einer starken Hand. Und der Kai, so blau wie seine Partei, Hetzt mit der CSU am rechten Rand. Und ihr fragt, warum ich mich so anstell, So n bisschen Deutschland tut doch keinem weh. Wenn es hier doch so schlimm ist, Warum ich dann nicht einfach geh. Halt die Fresse du Kartoffel, Was mischst du dich jetzt hier ein? Ohne dich und dein Gelaber, Könnte es hier so schön sein.
13.
Durch unsere Adern, Fließt der gelbe Strom, Der Bonner Republik. In unseren Köpfen, Parken graue Autos, Vor einer hässlichen Fabrik. Unser Herz, pumpt schweres Öl, Zu den braven Leuten. Unsere Hände, bauen stumm, Am schwarzen Land der Deutschen. Elendes Klischee, Zwischen Rhein und Spree, Irgendwas stimmt nicht mit dir! Du Traum aus Asphalt, Geld und Gewalt, Das nimmt kein gutes Ende hier. Unsere Schuld, Ist abbezahlt, Durch tausend milde Gaben. Die Kultur, Ist aufgemalt, Auf steinerne Fassaden. Vor unseren Augen, Zerfließt das Land, Zu einer braunen Paste. Unsere Füße, Marschieren durch, Glitzernde Moraste.
14.
Ich habe so ein schweres Leben! Wo ist hier der Strand? Ich brauche Sand unter den Füßen! Es ist ein kaltes Land… Es darf auch ruhig etwas kosten, Ich hab es ja verdient. Sommer, Strand und ein paar Leichen. Ja werde ich hier bedient? Ich hab Urlaub, wenn andre sterben gehen. Ich liege hier am Strand und werde es nie verstehen. Warum lernt man nicht schwimmen, wann man es noch nicht kann? Es würde helfen, sagt man, auf die Technik kommt es an. Ich habe so ein schweres Leben, Drum flieg ich um die Welt. Und das mit Vatis Bonusmeilen, Spart mir dazu noch Geld. Ich habe auch schon Marx gelesen, Und weiß, dass was nicht stimmt. Denn am Strand findet man Engels, Und manchmal ein totes Kind. Ich hab Urlaub… Haben die Gründe warum sie es probieren? Und auch in Kauf nehmen, dass sie unterwegs krepieren? Eiskaltes Bier wird helfen, das ist was ich will. Ich hör nur Brandung, denn ertrinken tut man still. Ja! Es gibt Gründe, warum man es probiert. Und auch in Kauf nimmt, dass man unterwegs krepiert. Es ist die Aus- und die Verblendung, die hilft es nicht zu sehen, Wenn auf Kosten unseres Wohlstands Menschen vor die Hunde gehen.

about

Nach sechseinhalb Jahren endlich unsere neue Platte. Wir hoffen ihr findets geil!

Alle Texte und Musik: scheissediebullen
Aufgenommen und gemischt: Markus Heinzel im Liquidstudio Freiburg
Zusätzliche Aufnahmen: Chrissi von Blitzfinger Audio in Berlin
Mastering: Daniel Husayn in der North London Bomb Factory

Bass auf "Tonic": Markus von Bar
Sologitarre auf "Kleinstadt": Jacopo von Hedvig
Raps auf "88,4": Krawallbarbie106

Vinyl & CD bei Gunner Records oder auf unserer Homepage: www.scheissediebullen.de

Vielen Dank an alle, die das Ding möglich gemacht haben!

credits

released January 13, 2023

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scheissediebullen Freiburg Im Breisgau, Germany

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